Das Schulhaus

Das Schulhaus wurde 1853 erbaut. Nach der Schließung der Schule um 1960 fand das Gebäude als Betriebsferienheim Verwendung. Der Verein Glashütte e.V.  sanierte den Fachwerkbau 2003-04 durchgreifend als Kinder- und Familienhotel („Museumsherberge“) und versah die Gefache (Andreaskreuze) mit einem „grellgelben Anstrich“ (Landesamt für Denkmalpflege). Der eingeschossige zur Straße traufständige Fachwerkbau ruht auf einem Feldsteinsockel und hat einen Drempel und ein Satteldach. Das Gebäude im Schweizerhaus-Stil ist durch ein mittleres Zwerchhaus mit Dreiecksgiebel akzentuiert. Die Kreuzstockfenster beleuchten große Räume, die als Schulzimmer und Betsaal genutzt wurden.  Im Museum Baruther Glashütte finden sich historische Fotos und Berichte über die Schule, deren Schüler bis um etwa 1900 als Einträger Kinderarbeit verrichten mussten.

Anekdotisches: Um 1865 unterrichte Lehrer Barth die etwa 100 Glashütter Schüler:innen. Lehrer Barth erhielt vom Baruther Superintendenten das Zeugnis: "Er unterrichtet ordentlich und mit Fleiß. Allein, er ist so ungebildet und hat ein so garstig Wesen, dass er für die Menschen in Glashütte nicht geeignet ist, wo ein humaner und freundlicher Mann mehr an seinem Platz wäre".

An die 1950er Jahre erinnert sich M. St.: Es unterrichte Lehrer Gerund, Siegmar. Von der 1.-4. Klasse waren alle in einem Raum.  Gesungen und Sport machten alle zusammen – „Hut ab!“ vor dem Lehrer, der das bewältigte. Im rechten Raum des Erdgeschosses waren die Jüngeren, im linken Raum die Schülerinnen der 5.-8 Klasse. Am Wochenende kam der Pastor aus Baruth und hielt im Klassenraum Gottesdienst. Lehrer-Praktikanten wohnten in den Junggesellenhäusern.

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