Neue Hütte

Das größte Fabrikgebäude in Glashütte wurde 1861 errichtet. Es erfuhr Veränderungen während der 1950er Jahre, u.a. an verschiedenen Stellen den Ein- bzw. Anbau von Kühlöfen. Wie die übrigen Glashütter Gebäudes ist auch die Neue Hütte seit 1983 denkmalgeschützt. Als wichtigster Funktionsbau des Denkmalensembles weist die Neue Hütte eine beeindruckende Fassade mit großen Metall-Sprossenfenstern auf.

In den 1990er Jahren sanierte der Verein Glashütte e.V. die Fassade und das eingefallene Dach, dessentwegen die Fabrik 1980 geschlossen wurde. Die erneuerte Biber-Kronendeckung und der Lüftungsaufbau sind besondere Baudetails. Vom Gestaltungswillen der Grafen zu Solms-Baruth bzw. ihrer Baumeister zeugen ein durchlaufendes, die Fensterstürze umziehendes Gesims aus Dachziegeln und unter der Traufe das so genannte Deutsches Band. Die Giebelseiten sind eingefasst durch Ecklisenen, die sich in Ortganggesims und Firstaufsatz mit Kreuzmotiv fortsetzen, akzentuiert durch fünf gekuppelte Rundbogenfenster (mittlere Blende) sowie einer Rosette in der Giebelspitze.  Auf der westlichen Giebelseite finden sich weitere Blendrosetten beiderseits der beiden Tore.

Das heutige Museum in der Neuen Hütte – seit 2000 – erzählt die 300jährige Standortgeschichte. Im Obergeschoss vermittelt das Museum auch anhand älterer Exponate Wissenswertes über die 3000jährige Glaskultur und das kulturelle Leben in der Werksiedlung seit 1716. Die praktische Glaskultur wird im Glasstudio gepflegt, wo während der Öffnungszeiten eine Glasmacherin oder ein Glasmacher das immaterielle Kulturerbe der manuellen Glasherstellung pflegen.

Die Neue Hütte ist als Museum und Glasstudio öffentlich zugänglich. Der Landkreis Teltow-Fläming vermietet das Gebäude kostenfrei an den Museumsverein Glashütte e.V.

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