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Praxisseminar Weißensee Kunsthochschule Berlin

3. November 2022 um 9:00 - 17:00

16 Studierende setzen Ihre Gestaltungsideen im Glasstudio im Museum Baruther Glashütte um.

Achtung: Am 3.11.2022 ist deshalb kein Glaskugelblasen für Museumsgäste möglich. Der Zugang zum Studio
ist aber frei – sehenswert!

CRAFT – common ground

Was verbindet uns? Wie können wir Gemeinschaft erzeugen und ein Gefühl für den gemeinsamen Boden bekommen, auf dem wir stehen? Wie ist es möglich, das Wissen, das wir haben über die wachsende Distanz zwischen uns Menschen und unseren Mitlebewesen und die daraus resultierenden sich zuspitzenden menschengemachten Probleme in Handeln zu übersetzen?

Wir Menschen haben seit Jahrtausenden Dinge hergestellt aus den Materialien, die wir in dem Boden finden, auf dem wir stehen. Die Nutzungsarten haben sich im Laufe der Zeit stark differenziert, von einfachen Gefäßen zum Essen und Trinken über Baustoffe bis zu Komponenten für komplexe Technologien.

Die Herstellung von Gefäßen zum Essen und Trinken ist eine anthropologische Konstante, ebenso wie das Einnehmen gemeinsamer Mahlzeiten, beschrieben durch den Begriff Kommensalität, das uns womöglich erst zu dem gemacht hat, was wir heute sind – soziale Wesen mit einem hoch entwickelten Gehirn.

Im Projekt geht es um einfache Gegenstände, die die Bildung von Gemeinschaft stützen – Gefäße zum Essen und Trinken. Was bringt uns zusammen? Wie können Objekte Beziehungen zwischen Menschen stärken? Wie können möglichst langfristige Beziehungen zu Objekten aufgebaut werden? Wie können Objekte ein Gefühl für unsere Verbundenheit miteinander und unser Eingebundensein in die Natur vermitteln?

Dabei wollen wir auch die Rohstoffbasis für ihre Produktion überdenken. Wie können wir schonend mit ihr umgehen? Wie kann sie vielleicht auch post-extraktiv gestaltet werden? Wie können z. B. Produktionsabfälle Neumaterialien ersetzen?

Schließlich stellen wir Fragen nach der Produktion von Dingen: Wie können traditionelle handwerkliche Prozesse mit digitalen Werkzeugen erweitert werden, um lokale und von großen Strukturen unabhängige Herstellung zu ermöglichen?

Nachdem lange Zeit Keramikobjekte mit intensivem Einsatz des menschlichen Körpers hergestellt wurden, durchliefen die Techniken eine Mechanisierung und Automatisierung und schließlich macht die Digitalisierung wieder Maschinen für kleine Studios oder „Maker“ zugänglich. Wie können neue hybride Techniken oder Workflows entstehen, die den Mangel an handwerklichem Training nicht nur kompensieren, sondern zu neuen Qualitäten führen?

Ergebnis des Projekts sollen Objekte für eine Mahlzeit aus Keramik, Glas und anderen Materialien sein, die Gemeinschaft stärken, aber auch die Gestaltung der Mahlzeit selbst als ganzheitliche Erfahrung, inklusive mit ihr verbundener Sinneswahrnehmungen, Rituale und Regeln.

Das Projekt ist Teil des von der Kulturstiftung des Bundes unterstützten Projekts glass – hand formed matter.

 

Details

Datum:
3. November 2022
Zeit:
9:00 - 17:00
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